Dienstag, 5. April 2011

EINE STRAHLENDE ZUKUNFT I - Die Akzeleration der Zerstörung und ein Traum

Das Jahr 2010 war ein Katastrophenjahr. Diese Katastrophen, ich habe sie mir alle, eine nach der anderen, unter der astrologischen Lupe angesehen und zumeist auch im kleinen Kreis gedeutet. Das Startsignal gab die Natur, zwei extreme Erdbeben führten in Haiti und Chile zu namenlosem Leid, und der Ausbruch eines isländischen Vulkans sollte im weiteren Jahresverlauf unter dem Signum von Pluto-Uranus den Flugverkehr lahmlegen, während parallel unter eben diesem Signum Skandale von Kindesmißbrauch in Institutionen der katholischen Kirche einer in Form des Zölibats ideologisch propagierten Reinheit des geistlichen Standes spotteten. Explosion und Untergang einer Bohrinsel im Golf von Mexiko zeitigten in die bislang wohl größte Ölpest der Welt mit weitreichenden und andauernden Folgen für ein riesiges Ökosystem. Eine apokalyptische Sintflut ließ halb Pakistan im Wasser versinken, und in Russland verheerten Waldbrände von ungekannten Ausmaßen über Wochen das Land. Der Dammbruch der Giftdeponie eines Aluminiumwerkes in Ungarn besiegelte das Schicksal eines ganzen Landstrichs auf unabsehbare Zeit durch eine mit dem Leben unvereinbare Kontamination des Bodens mit vielerlei extremen Giften. Da fielen die „üblichen“ Überschwemmungen und Erdrutsche kaum noch ins Gewicht. Das Auffälligste war die Tatsache, dass etliche der größten Katastrophen menschengemacht waren. Die Zeit der „Abrechnung“ scheint gekommen, der Preis für die anhaltende Zerstörung des Daseins langsam aber sicher fällig gestellt zu werden. In einer Zeit, in der weltumspannende Finanzkrisen nur noch über hypothetisch-virtuelle Reihen von Nullen abgehandelt werden, in welcher der rapide und massiv verfallende Gesundheitszustand der arbeitenden wie der nicht arbeitenden Bevölkerung und ganz besonders der Kinder kommentarlos übergangen wird, schlagen anscheinend nur noch Mega-Katastrophen überhaupt im Bewusstsein auf.

Zum ersten Mal verstärkte sich die Wahrnehmung einer ungeheuren Beschleunigung der Zerstörungsprozesse in der Welt auf eine Weise, die mir den Atem raubte und den Blick darauf noch unerträglicher als sonst werden ließ. Ernsthaft überlegte ich, ob dem Guten in der Welt nicht mehr damit geholfen wäre, wenn sich das Individuum, welches dazu in der Lage ist, dem Neptunischen zuwendet, also dem der Schöpfung zugrundeliegenden Prinzip, indem es sich von seinem subjektiven Standpunkt aus im Rahmen seines jeweils Möglichen uranisch inspirieren läßt und so der Wahrheit des Ewigen durch das eigene Potential an Schöpferisch-Erschaffendem über gestalthaften Ausdruck eine Gegenwart in der Einzigartigkeit des Augenblicks und seiner Zeugnisse verleiht. Der so geschaffene Ausdruck im individuellen Leben wird immer begrenzt sein (sonst wäre er nicht gestalthaft), doch ist er es, der die Welt im Innersten zusammen hält.

In dieser Überlegung verstummte ich denn tatsächlich. Im Nachhinein erscheint mir dies wie ein gespanntes unheilschwangeres Warten. Im späten Januar 2011 hatte ich dann schließlich einen Traum, der mich erschüttert zurückließ. Er bestand aus zwei Sequenzen, deren erste sich bereits kurze Zeit später auf groteske Weise als prophetisch herausstellte. Es handelte sich um eine mir unbekannte Art von Explosion an einem auf wenige Meter begrenzten Areal in meiner unmittelbaren Nähe. Als diese Explosion dann in der realen Welt tatsächlich auf eine äußerst seltsame und völlig unvorhersehbare Art stattfand und trotz großer Bemühungen von Feuerwehr und Polizei so ungeklärt blieb wie im Traum, da empfand ich dies als eine Art Taktgeber für die Realisierung der zweiten Traumsequenz. In dieser sah ich in der Ferne in einer nicht genau zu bestimmenden Entfernung einen riesigen glühender Ball unheilvoll in die Welt strahlen. Ich wusste im Traum, dass seine Strahlen radioaktiv und tödlich waren und zu einem hilflosen Grauen angesichts der unsichtbaren tödlichen Strahlung führten. Die geradezu grotesk genaue Realisierung der ersten Traumsequenz wirkte da nicht eben beruhigend. Dann wurde binnen eines Monats die Nachricht vom Störfall im Kernkraftwerk von Fukushima bekannt. Und nun ist tatsächlich die maximale Hilflosigkeit angesichts dieser Strahlung eingetreten.

Ich werde also in einem Artikel versuchen, einige astrologische Zusammenhänge des Geschehens in Fukushima zu untersuchen. Das Horoskop der Reaktorkatastrophe findet sich im nächsten Teil:
EINE STRAHLENDE ZUKUNFT II – Erdbeben, Tsunami und Reaktorkatastrophe von Fukushima
Siehe auch:

EINE STRAHLENDE ZUKUNFT II – Erdbeben, Tsunami und Reaktorkatastrophe von Fukushima

EINE STRAHLENDE ZUKUNFT III - Die Katastrophe in der rhythmischen Zeitqualität (Äquinoktien, Horoskop und Septare der Luftmutation von 1980)

EINE STRAHLENDE ZUKUNFT IV – Was für eine Verdrängung? (Inhaltliche und astrologische Beziehung zwischen Fukushima und Hiroshima)

EINE STRAHLENDE ZUKUNFT V – Die plutönernen Füße des modernen Japans (Inhaltliche und astrologische Beziehung zwischen der Meiji-Verfassung und den Geschehnissen in Hiroshima und Fukushima)

Wer sich für das Phänomen der Radioaktivität, seine Geschichte und diesbezügliche astrologische Zusammenhänge interessiert, möchte vielleicht auch gerne die Artikelserie VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA Teil I-IV lesen.

Archaeus

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Lebendig im Geist... Walter F. Otto drückt nach meinem Empfinden im folgenden Zitat eine Essenz der Rhythmenlehre aus:

Nur das ist bildend, was dem Menschen zur Verwirklichung seines Wesens dient. Diese Kraft hat weder das bloße Lernen von außen her, noch die bloße Selbstbetrachtung von innen her, sondern nur der lebendige Akt, die schöpferische Antwort auf die Berührung mit dem Sein der Welt; denn erst in dieser Antwort findet der Mensch sich selbst zugleich mit dem Wesen des begegnenden Seins.

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