Freitag, 25. Juli 2008

VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA* 1. Teil - EIN URANUNFALL

*(Titel einem Dossier im Rahmen einer Ausstellung der Universität Leipzig zum 100. Geburtstag Werner Heisenbergs entlehnt)

Ein Uranunfall in Südfrankreich spült das Thema an die Oberfläche. Eine seltsame Lethargie, eine beinahe gelähmt wirkende Nicht-Reaktion der Welt auf dieses Ereignis ist für mich das Augenfälligste. Die Behörden verharmlosten wie stets, daran ist man gewöhnt. Nein, keinerlei Gefahr habe für die Bevölkerung bestanden, zu keiner Zeit. Dennoch waren 75 kg radioaktives Uran in die Natur gelangt, in drei Nebenflüsse der Rhone und drei Seen. In mehreren Gemeinden waren Wasserentnahme, Trinken, Baden, Wassersport, Angeln und die Bewässerung von Feldern trotz der nicht vorhandenen Gefahr verboten worden. Wie fürsorglich doch Behörden um das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen besorgt sind, selbst wenn keine Gefahr erkennbar ist! Weshalb nur haben dann zunächst die zu spät meldende Betreiberfirma und später die Behörden die Menschen eineinhalb Tage lang in Unwissenheit gehalten und sie weiter das verseuchte Wasser benutzen und trinken lassen? Ebenfalls nach Aussage der Behörden überstieg die Strahlung nämlich den für das gesamte Jahr zugelassenen Wert um das 100fache. Und über die Strahlung hinaus besteht bereits durch eine geringe Anzahl in den Organismus aufgenommener Uranpartikel eine große Gesundheitsgefahr. Erst viel später wurde bekannt, daß sich der Uranaustritt bereits in der Nacht vom 7. zum 8. Juli um 23:00h Ortszeit ereignet hatte. Die französische Atombehörde wurde erst am nächsten Vormittag informiert, die Bevölkerung erst am Abend des 8. Juli! (laut Réseau Sortir du nucléaire und Greenpeace)

Bis auf den schwachen Protest einiger Bünde von Atomkraftgegnern gab es kaum Widerhall, keine wütenden Menschen, die das Schindluder, das mit ihnen und ihrer Gesundheit getrieben wird, nicht hinnehmen wollen. Sie sind zahm geworden, nur noch passiv besorgt, und auch das nur, wenn höchst persönlich betroffen. Der Ölpreis macht sie alle zahm. In Deutschland ist die Zustimmung zu Atomkraft rapide und enorm angestiegen. Gegen alle Vernunft und alle Einsicht und alle Fakten hat man ihnen ein X für ein U vorgemacht, und sie schlucken die Kröten der Desinformation, die man ihnen unentwegt in den Rachen stopft nur mit leisem Murren. (Wer sich für Ölpreiszusammenhänge interessiert, den möchte ich ein zweites Mal an Hr. Engdahl verweisen. Er hat sich jahrzehntelang des Themas angenommen und weiß viel Interessantes zu berichten, z.B. hier und hier.)

Wir wollen jedoch einen kurzen Blick auf das Ereignis in Tricastin werfen:

Uranaustritt in der Atomanlage Tricastin
Uranunfall in der Atomanlage Tricastin 7.7.2008, ca. 23:00h MES, Frankreich

Es bringt uns Uranus und Neptun ins 1. Haus, die Aufhebung der Erscheinungswelt, ihre Diffusion in Strahlung und Zerfall. Genau so kennen wir es bereits von der Reaktorschmelze in Tschernobyl.

Der Verbund

Interessant ist der Beginn des Verbunds mit Krebs von 5 nach 6 und dem Verbundanführer Mond in 7. Es passierte passenderweise im Zuge von Reinigungs- und Reparaturarbeiten, ganz im Sinne des 6. Hauses. Durch die Umstände (ebenfalls 6. Haus) dieser Arbeiten erfüllten die Rückhaltemechanismen ihren Dienst nicht und der Tank floß über. Das Umhüllende des Krebses war aufgehoben, es entstand ein Leck. Ein Leck durch Reinigungsarbeiten. Jetzt wäre ich beleidigt gewesen, wenn es sich nicht um einen Mond-Uranus gehandelt hätte! Mond-Uranus: oft das Leck, auch die Fontäne (Wasser und Luft). Mond-Uranus-Merkur: die Funktion ist durch Reinigungsarbeiten aufgehoben, und es kommt zur Leckage.

Das ist eine Betrachtung des Geschehens auf funktionaler Ebene. Selbstverständlich ist diese der Ausdruck des zugrunde liegenden Problems, das ja dann auch die Folge des Problems darstellt, nämlich die Aufhebung von Leben. Das ist es, worum es hier zentral geht. Solche Unfälle sind das folgerichtige Ergebnis der Fügungszwänge, die sich aus dem Fehlen der inhaltlichen Umsetzung der Planetenprinzipien ergeben. Wenn die Gegenwart nicht gestalthaft beliefert werden kann, dann tritt eben Plan B in Kraft! Das heißt, dann wird die Kompensation für die fehlende Gestalt der Zeit zur konkreten Gegenwartserscheinung.

Im Ausgangszeichen Krebs ist Sonne-Jupiter mit Jupiter in 12 enthalten. Die Gestaltgefüge sind bereits untergegangen, deshalb werden sie jetzt im Nachvollzug zerstört. Die Sonne als Herrscherin dieser neuen Gegenwart bringt die Folgen zurück in das Erleben und in die Bedingungen des Lebens. Nichts kann rückgängig gemacht werden. Das Leben ist ein Prozeß. Deshalb ist die Geschichte nicht zwangsläufig von vorneherein. Sie ist es immer erst in ihren Folgen, nie in ihrer Voraussetzung.

Mond als Verbundanführer findet sich im Ergebniszeichen der Jungfrau und betrifft somit auch die Aussteuerung des Lebens. Es wird viel Gegensteuerung zu Krankheit nötig sein, die aus den durch diesen Unfall veränderten Lebensbedingungen resultiert. Jenseits aller einfachen Logik könnten der Jungfrau gemäß inhaltliches Begreifen und Artikulieren eventuell helfen. Die Gegenwart des 7. Hauses beinhaltet auch Mars-Saturn. Mars beherrscht das 2. Haus, Saturn das 12. Haus. Auch eine mundane Betrachtung ist interessant. Vor der Entdeckung Neptuns war Saturn nicht nur Herrscher des Steinbocks, sondern auch der Fische, als Vertreter des IV. Quadranten sozusagen, und Mars war neben seiner Herrschaft über den Widder vor der Entdeckung Plutos auch Beherrscher des Skorpions. Was sich mit Mars und Saturn hier in der Gegenwart des 7. Hauses trifft, ist also in jeder Beziehung, mundan wie strukturell, die reale Erscheinung des Verdrängten als Gegenwart.

Mit einem vom Widder bestimmten 2. Haus haben wir hier ein Revier, bei dem es um Energie geht. Tatsächlich ist die Anlage Tricastin eine der wichtigsten Nuklearanlagen der Welt. Auf 600 Hektar und mit 5000 Angestellten werden neben einem Atomkraftwerk mit vier Kernreaktoren auch eine Urananreicherungsanlage und die Dekontaminierungsanlage, in der das Uran ausgetreten ist, betrieben.

In diesem Mars-Revier geht es um gewaltige Energieerzeugung. Dem Mars gemäß ist auf dem Gelände sogar ein Kernwaffen-Forschungszentrum mit im Spiel. Saturn, der sich auf der Bühne der Gegenwart zum Mars gesellt, steht für die untergegangene Bestimmung inklusive des untergegangenen Gefüges, für welches Jupiter steht. Der Untergang im 12. Haus wurde mit Saturn in 7 zur Gegenwart. Der Zusammenhang mit verlorenen Gefügen ist vorstellbar. 5000 Beschäftigte, die Bewohner wie vieler Dörfer sind das? Bei der nach Betreiberangaben größten Atomanlage der Welt erstreckt sich ein riesiges Areal über vier Gemeinden in verschiedenen Departements, das die Gegend nicht nur durch seine Kolosse von Betontürmen dominiert, sondern sicherlich auch wirtschaftlich. Wie oft ist es schon zu vertuschten Übergriffen auf die Umwelt gekommen? Die Betreiberfirma war in der Vergangenheit schon mehrfach wegen ihres mangelhaften Sicherheitsgebahrens gerügt worden. Es gibt Messhinweise, die frühere Verseuchungen nahe legen.

Die scheinbare Ironie, daß das Uran ausgerechnet aus einer Dekontaminierungsanlage austrat, löst sich vom inhaltlichen Standpunkt aus in eine Folgerichtigkeit auf. Im erwähnten zwangsläufig-kompensierten Mond-Uranus wird die moderne Idee der „reinen Energiegewinnung“, wie sie die Nutzung der Kernkraft angeblich bietet, zu nichts weniger als zur Aufhebung eines Lebens, wie es vom Himmel und der Schöpfung vorgesehen wäre. Dem Aspekt Mond-Uranus entspricht auch sehr präzise die Konfrontation der Flüsse (Mond) und des durch sie gespeisten Lebens (Mond) mit dem zentrifugalen Zerfall des strahlenden Urans.

Das Zerstrahlen der Materie entspricht in diesem Aspekt dem Uranus, der sich zum Neptun hin zentrifugal auflöst. Der Schritt von 11 nach 12, aus der Figuration zurück in die Potentialität ungebundener Energie, bedeutet für die reale Welt den Einbruch des real gewordenen Zeitlosen (im Sinne der Erscheinung ein Nichts, da noch in der Potentialität des Zeitlosen), somit eine Zerstörung der Form der Erscheinung, in diesem Horoskop folgerichtig in der Auswirkung als Mars-Venus sichtbar. Eindrucksvoll stehen demgemäß auch Neptun und Uranus als die beiden Herrscher des 1. Hauses selbst in diesem. Der beschriebene Schritt von 12 nach 11 zurück vor den Ursprung wird real als Zerstrahlung der Materie in Energie. Auch die Tschernobyl-Katastrophe zeigt Uranus und Neptun im 1. Haus. Zudem sind wir damit wieder bei der anfangs gemachten Beobachtung. Neptun und Uranus im 1. Haus entsprechen durchaus der Lähme, welche die Reaktion auf diese Verseuchung auszeichnet.

Eigentlich ist das Ereignis für mich nur ein Anlaß zur weiteren Betrachtung gewesen, eine Einleitung zum Thema. Wir werden sehen, wohin uns dieses noch führt.

Siehe auch die Fortsetzung:
VON RÖNTGEN BIS HIROSHIMA 2. Teil – KÜNSTLICHE RADIOAKTIVITÄT UND ENRICO FERMI

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Von den Ursprüngen

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Lebendig im Geist... Walter F. Otto drückt nach meinem Empfinden im folgenden Zitat eine Essenz der Rhythmenlehre aus:

Nur das ist bildend, was dem Menschen zur Verwirklichung seines Wesens dient. Diese Kraft hat weder das bloße Lernen von außen her, noch die bloße Selbstbetrachtung von innen her, sondern nur der lebendige Akt, die schöpferische Antwort auf die Berührung mit dem Sein der Welt; denn erst in dieser Antwort findet der Mensch sich selbst zugleich mit dem Wesen des begegnenden Seins.

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