NOCH IST POLEN NICHT VERLOREN TEIL I - Ein Flugzeugabsturz als "zweites Katyn" ?
Dieses Ereignis ist eines der ganz seltenen, bei denen sogar Presse und Volk einen inhaltlichen Zusammenhang mit Inhalten der Vergangenheit herstellt, der sich sonst oftmals nur astrologisch darbietet, indem die rhythmische Wiederkehr von Inhalten in Form bestimmter Ereignisse entlang von dynamischen Horoskopstrukturen sichtbar und verstehbar wird.
Dem polnischen Volk erscheint es wie ein Fluch, daß erneut praktisch am selben Ort ein Teil seiner Führungsschicht umkommen sollte, an dem schon 1940 ein erheblicher Teil der Elite Polens einen horriblen gewaltsamen Tod fand. Und nun dieses Unglück ausgerechnet bei der Anreise zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von damals. Doch liegt dem scheinbaren Fluch, wie in meinem Vortrag über den Kennedy-Clan beschrieben, vielmehr das Ungelöste zugrunde, das nunmehr in Erscheinung tritt. Es wird sich zeigen, daß sogar dieselbe Planetenkonstellation bei beiden „Flüchen“ eine Schlüsselrolle spielt.
Beim schrecklichen Massaker von Katyn im Frühjahr 1940 (hier ein Überblick bei Wikipedia), dessen man 60 Jahre danach mit einer Zeremonie am Ort des damaligen Geschehens gedenken wollte, waren tausende polnische Militäroffiziere aller Ränge von der Sowjetarmee zuerst als Kriegsgefangene interniert und dann systematisch ermordet worden. Das Massaker von Katyn umfaßt im engeren Sinne den Massenmord im Wald von Katyn, einem Dorf, das in der näheren Umgebung von Smolensk liegt, bei dem etwa 4400 polnische Offiziere von Stalins Geheimpolizei bei Massenexekutionen getötet wurden. Im weiteren Sinn umfaßt es synchron dazu durchgeführte systematische Massenmorde an polnischen Kriegsgefangenen an einigen anderen Orten. Neben Militäroffizieren rekrutierten sich die Opfer vor allem aus Polizisten, Gendarmen, Gefängniswärtern, aber auch aus Piloten, Ärzten, Rechtsanwälten, Ingenieuren, Lehrern, Universitätsprofessoren, Journalisten und Autoren. Es ist wohl keine Übertreibung, zu sagen, daß Polen damals einen erheblichen Aderlaß seines Militärs, seiner Exekutive, seiner gebildeten Führungsschicht und seiner Intelligenz erfuhr. Das war auch ausgewiesenes Ziel dieses Unternehmens. Da das Sowjetreich unter Stalin vorhatte, den Osten Polens nach dem Krieg in jedem Fall der Sowjetunion einzuverleiben, wollte das Politbüro unter Stalin durch diese Massenmorde sicherstellen, daß man es nach dem Krieg mit einem geschwächten Polen zu tun haben würde. Aufgetauchten sowjetischen Dokumenten zufolge wurden etwa 22.000 Polen bei dieser gewaltigen Aktion namenlosen Grauens ermordet. Polnische Schätzungen gehen sogar von 30.000 Opfern der Massenerschießungen aus.
Nebenschauplatz: Apropos russischer Geheimdienst: Nur wenige Tage vor dem 60. Jahrestag des Beginns der Massaker wird Moskau am 29. März 2010 von einem Terroranschlag auf seine Metro erschüttert. Die Synchronanschläge gelten symbolträchtig der Station Lubjanka (auch die zweite Bombe, die umständehalber dann an einer anderen Station explodierte, sollte ursprünglich an der Lubjanka-Station gezündet werden), jene Station, die ihren Namen vom Sitz der russischen Geheimpolizei hat, der damals wie heute unter seinen jeweiligen Organisationsnamen angsteinflößend über dieser Metro-Station thront. Ich habe erlebt, wie sich die Atmosphäre verändert, wenn man in die Nähe dieses riesigen Gebäudes mit seinen Kellern von unvorstellbarem stattgehabtem Horror kommt, wie kleine oder größere, bewußte oder halbbewußte Irritationen von Angst und Beklemmung den Herzschlag der Menschen kurz verändern. Und nun schlagen die Wellen von damals laut hörbar ans Gestade dieser Burg des Grauens.
Und nun stirbt also bei diesem Flugzeugunglück praktisch am selben Ort wie 1940 wieder eine große Anzahl von Menschen aus der polnischen Führung. Der Präsident, mehrere Spitzenpolitiker, Parlamentarier und viele hohe Offiziere des Militärs, das ja neben den Familien der damaligen Opfer, am unmittelbarsten von der Katastrophe in Katyn getroffen worden war. Das Ereignis ist selbstverständlich in keiner Weise vergleichbar. Hier handelt es sich um einen Flugzeugabsturz, einen Unfall bei dichtem Nebel. Auch die Opferzahlen sind von einer völlig anderen Dimension. Wenn der ehemalige Staatspräsident Lech Walensa öffentlich davon spricht, daß Polen seine Elite verloren habe, so ist dies sicherlich sehr übertrieben. Polen hat allerdings mit einem Schlag das Staatsoberhaupt und die gesamte oberste Militärführung verloren. Und die von den Brüdern Kaczynski gegründete konservativ-national-christliche Partei „Recht und Gerechtigkeit“ hat bei dem Unglück tatsächlich ihre Elite verloren. Dennoch wird auf der emotionalen Ebene offensichtlich die Verbindung zwischen der Katastrophe von Katyn damals und heute gezogen. Und diese Verbindung wird mit dem Recht der Wahrheit hergestellt, die sich stets auf Inhalte bezieht. Die Logik des Tatsächlichen der Erscheinungswelt muß hier kapitulieren. Das Volk spürt, daß es sich um einen Nachhall von Katyn handelt, ein schwächeres Nachbeben der alten Ereignisse.
Die astrologische Untersuchung des Geschehens führt auf zwei Wege. Zum einen gilt es, die persönliche Verbindung des Präsidenten mit dem Ereignis zu deuten. Denn diese wird durch sein Staatsoberhaupt-Sein verbindlich für das Staatsgebilde, dem er verantwortlich vorsteht. Zum anderen gilt es, den Zusammenhang im größeren Rahmen von Zeithoroskopen zu beleuchten, der die Verbindung zum Ort und zum Geschehen von 1940 ermöglicht.
Zunächst sei das Ereignis selbst besprochen.
Der Flugzeugabsturz
Flugzeugabsturz beim Landeversuch auf den Militärflughafen Smolensk Nord – 10.04.2010, 10:56h Lokalzeit = 6:56h GMT
Neptun-Saturn
Wer Flugzeugabstürze gedeutet hat, weiß, daß es hier vor allem um die Konstellation Neptun-Saturn mit ihren verwandten Konstellationen der Diagonalen, der Lücke und der unteren irdischen Entsprechung geht.
Was bei solchen Ereignissen leider nur stellvertretend für die ursprünglich angelegte Gestalt zur realen Erscheinung wird, ist zunächst ganz offensichtlich die Lücke Uranus-Venus, die Aufhebung einer Figuration, nämlich derjenigen des Flugzeugs und seiner Insassen, im Zusammenhang mit der ungewollten plötzlichen Überwindung eines Höhenunterschiedes, dem Absturz also.
Das hintergründige Problem wird durch Saturn-Neptun umrissen. Ich weise hier noch einmal auf den Vortrag über den sogenannten Fluch der Kennedy-Familie hin, die derartig viele Tode unter dieser Konstellation, viele davon durch Flugzeugabstürze, hinnehmen mußte. In diesem Clan wurde die Chance des Saturn-Neptun nicht wahrgenommen, der aus der Position der rechtelosen Minderheit Neues ins Kollektiv zu tragen gehabt hätte, und zwar Neues im Sinne von frisch zum Ursprung kommenden Inhalten der Zeit. Stattdessen wurde der Minderheitenstatus in grandioser und beispielloser Weise überkompensiert, indem eine rechtelose Minderheit von Einwanderern innerhalb einer Generation höchsten Status und höchste Macht erlangte, sodaß sich Saturn-Neptun bereits in der zweiten Generation in Form von Saturn-Pluto chronifiziert hatte und in der Folge viele individuelle Mitglieder des Clans das Leben kostete, wobei praktisch immer Saturn-Neptun im Spiel war.
So sind Saturn-Neptun und vor allem seine irdisch-reale Entsprechung Mars-Merkur häufig in Absturzhoroskopen zu finden. Mars-Merkur steht dabei nur allzu oft für die konkrete Opferung, besonders bei Flugzeug- und Eisenbahnunglücken, aber auch in anderen Situationen. Denn sobald Saturn-Neptun als Mars-Merkur die Ebene der Erscheinung erreicht, werden unter Umständen die durch Uranus benannten individuelle Ursprünge Uranus geopfert. Dies tritt ein, wenn im immerwährenden Schöpfungsweg das Prinzip einer Gestalt nicht seinen jeweiligen Ursprung, d.h. Sein „Zeitfenster“ fand und nun in der Erscheinungswerdung zu einem bestimmten Zeitpunkt, angezeigt durch Konstellationen, „abgefragt“ wird. In diesem Moment manifestiert sich das Fehlen des Ursprungs in der konkreten Erscheinungswelt als Realität. Nach der „Mathematik“ der Rhythmenlehre ist das Realwerden von fehlendem Ursprung gleich einer Aufhebung von realer Figuration. Dies ist oft gleichbedeutend mit Zerstörung von Belebten und/oder Unbelebtem, denn eine konkrete Erscheinung bedarf einer Form der Erscheinung nach dem Bild einer Gestalt. Fehlt diese Gestalt, weil im Schöpfungsweg verloren gegangen, d.h. nicht geistiges Bild noch Leben geworden, so wird das Fehlen der ursprünglichen Gestalt als Zerstörung real.
Sonnenverbund Widder-Stier-Zwilling von IV nach I:
So auch in diesem Horoskop. Mit Widder vom zehnten zum elften Haus beginnt der Verbund zunächst mit der konkreten Erscheinung des Widders am Himmel. Dem Verbundanfang im zehnten Haus entspricht dabei die staatstragende Eigenschaft des Fluges. Eine Präsidentenmaschine der Luftwaffe mit dem Staatspräsidenten, mit dem Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte, sowie den Oberbefehlshabern von Luftwaffe und Marine und anderen hochrangigen Militärs an Bord darf wohl als solcher Ausdruck marsisch geprägter staatlicher Autorität angesehen werden. Der Verbundanführer Mars bringt den Zorn des Poseidon, signalisiert durch Mars-Neptun, man könnte auch sagen, die ungerichtete Energie dieser „Himmelserscheinung“, direkt in das Revier des zweiten Hauses. Als Mars-Venus wird sie im Feuer anschaulich. Mars-Mond-Neptun spricht von Unterlegenheit und akuter Konkurrenz. Mond-Neptun bezieht sich dabei nicht nur auf die Geschlechtsunterlegenheit, übrigens sehr oft auch unter Brüdern - der Präsident war ein Zwilling und teilte mit seinem Bruder Jaroslav Mond-Neptun - oder unter Schwestern, sondern auch auf die Unterlegenheitserfahrung eines Volkes als solchem. Und davon weiß Polen als das ewige Opfer ganz gewiß ein Lied zu singen. Neptun am Aszendenten deutet ferner auf eine geschwächte Autorität. Die Mond-Neptun-Konjunktion vereint am MC den Herrscher des ersten und des zehnten Hauses. Damit wird die Unterlegenheitserfahrung einmal mehr bestimmend für die Führung Polens und das polnische Volk. Der GSP des MC bestätigt bei 2,5 Grad Fische, einem Grad von Saturn-Neptun, daß Minderheitensituation und Rechtlosigkeit bestimmend in die Zeit gefügt werden.
Die Konjunktion von Mond-Neptun steht überdies im Aspekt zu Venus-Merkur im Stier des elften Hauses. Als Venus-Neptun und Merkur-Neptun ist es ein geschwächtes revierschwaches Kollektiv, das hier seine Vertreter in der Luft hat. Es ist anzunehmen, daß Polens Landverlust nach dem Zweiten Weltkrieg als wörtlich zu nehmende partielle Ortlosigkeit stark nachwirkt.
Mars-Merkur steht wie bereits erwähnt für die konkrete Opferung von Ursprüngen, d.h. von menschlichen Individuen, die Neptun-Saturn entsprechend an schwacher Stelle im Kollektiv stehen, auch und gerade dann, wenn diese angeborene Statuslosigkeit mächtig kompensiert sein kann. So löst sich auch der scheinbare Widerspruch auf, daß es gerade eine Führungsriege getroffen hat. In den persönlichen Geburtshoroskopen der Betroffenen wird man diese Züge sicherlich nachvollziehen können. Zumindest für den verstorbenen polnischen Präsidenten trifft das auch zu, wie wir noch sehen werden.
Der Bezug zum polnischen Präsidenten Lech Kaczynski
Sein Geburtsbild zeigt, daß er aus der Perspektive der Fügung geeignet war, die Konstellationen aus der rhythmischen Nachwirkung des Massakers von Katyn in die Erscheinung zu bringen. Dies mag zynisch klingen, aber nur, wenn nicht verstanden wird, wie Fügung und persönliches Schicksal eins sind, ein geheimnisvolles Gewirk jenseits alles Denkbaren, ein Gespinst von Schicksalsfäden, die den germanischen Mythen zufolge von den Nornen gesponnen werden.
Geburtshoroskop Lech Kaczynski:
Lech Kaczynski, Polnischer Staatspräsident, geb. 18.6.1949, 2:45h MES, Warschau - PolenVerbund Widder-Stier-Zwilling vom IV. zum I. Quadranten
Schon die Verbundlage, die vom vierten in den ersten Quadranten führt, weist auf das Potential hin, Verborgenes und Verdrängtes in die Realität zu ziehen. Sie spricht auch von der Heiligung des Kollektivs, auch als soziale Idee bekannt. Lech Kaczynski gründete seinerzeit zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jaroslav die Partei „Recht und Gerechtigkeit“, eine nationalistische und wertekonservative Partei, die erzkatholisches Gedankengut mit nationalen Ideen und der Vorstellung sozialer Gerechtigkeit vereint. Mit einem Stier-Aszendenten und einer Zwilling-Sonne im zweiten Haus liegt ihm die Regelung des Kollektivs am Herzen.
Mars/Merkur-Saturn im ersten und fünften Haus
Im Mars-Merkur-Saturn des Geburtsbildes liegt schon die Möglichkeit der konkreten Opferung, entstanden aus dem hintergründigen Problem von Saturn-Neptun. In Mars-Merkur liegt die untere Entsprechung von Saturn-Neptun, und Mars-Saturn ist eine der beiden Diagonalen, die das Unbewältigte des Saturn-Neptun mit der Erscheinungswelt kurzschließen. Als Mitherrscher des zwölften Hauses signalisiert Mars dabei die verdrängte Aggression im allgemeinen Unbewußten. Dieses unerlöst Gebliebene fordert im Mars-Merkur ein Opfer, das durch die Stellung im ersten Haus an seiner Person vollzogen wird. Dies mußte nicht zwangsläufig so eintreten, liegt jedoch als irdisches Ergebnis nahe, sobald Mars-Saturn in seiner Eigenschaft als Vermittler von Saturn-Neptun in die Realität - im Sinne eines Blitzableiters für das Verdrängte, das in die Erscheinung drückt - im Leben keine Lösung findet.
Ein Blick auf das Horoskop des Flugzeugabsturzes zeigt, daß die Aspektfamilie dort ebenfalls in ihrer Abwandlung als Mars-Merkur-Neptun vertreten ist, und zwar in einem Verbund, der mit Widder im zehnten Haus beginnt und somit auch eine Mars-Saturn-Komponente einschließt.
Mars-Saturns Entsprechung zu jeder Form der Staatsgewalt, wie Polizei und Militär, spiegelt die dominante Rolle, die das Militärische in Lech Kaczynskis Leben und Tod spielt. Zum einen ist der Staatspräsident üblicherweise auch der oberste Heeresführer, zum anderen waren zwei seiner Urgroßväter hohe Offiziere der Zarenarmee gewesen. Die Katastrophe von Katyn 1940 muß ihn schon von daher sehr persönlich in seinen ererbten Bildern von Mars-Saturn getroffen haben. Neben militärischer Disziplin steht Mars-Saturn im Verhaltensrepertoire außerdem oft für eine Haltung, die durch den Ausdruck „mit dem Kopf durch die Wand“ sehr treffend charakterisiert ist, widerstandsorientiert eben. Es gibt Spekulationen, daß möglicherweise Lech Kaczynski selbst diese Landung gegen die Empfehlung des Flughafenpersonals angeordnet haben könnte. Die Spekulationen beruhen auf seinem Verhalten bei einer vergleichbaren früheren Situation, in der er den Piloten, der in jedem Flugzeug eigentlich als Verantwortlicher das letzte Wort der Entscheidung hat, zwingen wollte, gegen jede Vorsicht in einem Kriegsgebiet zu landen. Als dieser sich dennoch weigerte, drohte der erzürnte Präsident ihm mit Entlassung. Aber wer auch immer für die Entscheidung zur viel zu gefährlichen Landung bei starkem Nebel und ohne kompatibles Instrumentenleitsystem verantwortlich gewesen sein mag, es war eine typische Mars-Saturn Entscheidung, ebenso gegen die Flugbestimmungen wie gegen die Bestimmung, in dieser Situation eindeutig im Auftrag des Ungelösten.
Mit Saturn im fünften Haus in der Jungfrau ist dieser Mann in seiner Handlungsweise zwar vernünftig angelegt, doch stellt die konservative Anschauung, die Steinbock als Herrscher des neunten und zehnten Hauses mitbringt, die Verbindlichkeit gegenüber der Allgemeinheit über das subjektive Erleben. Was ihm über sein kleines Leben hinaus wichtig erscheint, hat Vorrang. Hier wird nun eine hohe Aufladung des Ungelösten via Mars aus dem zwölften Haus gefährlich, wenn sie nämlich unbemerkt den vermeintlich von Verantwortung getragenen Handlungsimpuls bestimmt. Die Gefährlichkeit dieser mit der Aggression aus dem Unbewußten aller vollgesogenen Impulsivität wird verschärfend von einer ungeduldigen und impulsiven Sonne-Uranus-Konjunktion im ersten Haus flankiert, die das fünfte Haus des subjektiven Agierens mitsamt Saturn darin beherrscht.
Wenn Jupiter im zehnten Haus, beherrscht vom Steinbock und im Aspekt mit Saturn, ihn klassisch zum Staatsmann disponiert, so ist er mit Mars-Saturn doch nur als ein sehr widerstandsorientierter Staatsmann zu haben. Man erinnere sich daran, daß er es war, der seine Unterschrift zum neuen Vertrag der Europäischen Union von Sonderbedingungen für Polen abhängig machen wollte. Wochenlang pokerte er und wollte mit der Verweigerung seiner Unterschrift ein höheres Stimmenrecht Polens in der Union erpressen. Diese Forderung begründete er mit einer Aufrechnung, wie hoch die Anzahl der Einwohner Polens heute ohne die Verluste im Zweiten Weltkrieg wäre.* Mit Mars-Saturn rannte er gegen dieses vermeintliche Unrecht an. Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich beurteile hier nicht das Für und Wider des Europavertrages. Man mag dafür oder dagegen sein, ihn unterschreiben oder nicht unterschreiben. Maßgeblich ist hier die Art und Weise des Handelns, die von Mars-Saturns Kampf gegen das unter Saturn-Neptun einst erlittene Unrecht zeugt. Mit dem Kopf durch die Wand verprellte er seine Gesprächspartner und stieß sie vor den Kopf. Es ist eine Erscheinung desselben Mars-Saturn-Aspekts, daß die von ihm und seinem Zwillingsbruder gegründete Partei ausgerechnet Partei „Recht und Gerechtigkeit“ heißt.
*Diese Argumentation hat er zwar nicht selbst geäußert, sondern sein Zwillingsbruder Jaroslaw im Vorfeld der Verhandlungen, doch wie weiß Wikipedia zu vermelden:
„Von Seiten der polnischen Medien und Presse wurde Jarosław Kaczyński in diesem Zusammenhang dafür kritisiert, dass er an den Verhandlungen nicht persönlich teilgenommen und diese nur per Telefon über seinen Bruder Lech gesteuert habe.“
Wie so oft war das Agieren der Zwillingsbrüder ein orchestriertes. Jaroslaw war als erstgeborener Zwilling dem allgemeinen Vernehmen nach der Dominantere, doch haben schließlich beide den Aspekt von Saturn-Mars-Merkur zu leben.
Sonne-Uranus im zweiten Haus
Die Sonne-Uranus-Konjunktion im zweiten Haus offenbart das Motiv der Aufhebung von sozialen Unterschieden. Kaczynski war der Präsident des „kleinen Mannes“, die Idee des sozialen Ausgleichs war von Anfang an bestimmend für sein Handeln. Er war denn auch einer der intellektuellen Köpfe hinter Solidarnosc.
Wenig verwunderlich, daß die ungewöhnliche spannungsgeladene und reibungsreiche Kombination aus Konservativismus und den Ideen sozialem Ausgleichs die Gesellschaft spaltete. Selbst im Tod spaltet er noch die polnischen Gemüter. So wollten die einen ihn in Krakau auf dem Wawel begraben sehen. Diese ehemalige Königsresidenz ist jedoch ein Bestattungsort, der traditionell polnischen Königen und Nationalhelden vorbehalten ist. So hielten und halten viele Polen die Beisetzung eines Politikers und seiner Gattin dort für unangemessen, zumal der Präsident zu Lebzeiten auch in Polen sehr umstritten war. So kam es noch während der Staatstrauer zu Demonstrationen, bei denen sich beide Seiten auf offener Straße gegenüber standen.
Uranus steht selbst schon auf 0 Grad Krebs, ist damit seit einiger Zeit vom Übergang Plutos in den Steinbock angesprochen. Die mundane Stellung von Pluto-Uranus-Saturn hält den Pluto auf 0 Steinbock derzeit immer noch aktiv.
Uranus-Mond
Uranus zeigt neben der Konjunktion mit der Sonne auch eine deutliche und mehrfach begründete Qualität von Mond-Uranus. Uranus steht auf 0 Krebs, unterhält über die Sonne ein Quadrat zum Mond und beherrscht den Mond über das elfte Haus. Lech Kaczynski strebte nach Reinheit der Seele, und so war von seiner sozialen Idee alles Unreine, wie etwa Homosexualität und alles Unkatholische, strikt ausgenommen.
Die Durchführung des Stiers von 12 nach 1 mit Venus-Neptun
Die Venus der Durchführung steht im dritten Haus und ist Herrscherin des Aszendenten. Für den Politiker, Professor des Rechts und zeitweiligen Justizminister ist die Regelung des Gemeinschaftswesens ein wichtiges Anliegen. Venus-Neptun läßt schließen, daß es ein geschwächtes Revier ist, das hier verwaltet und sozial geregelt wird, aber auch, daß ihm Revier und Gemeinschaft heilig sind, was ja bereits durch die Verbundlage in den Quadranten anklingt. Auch die Durchführung im Stier zieht zieht, wie der Mars zuvor, die Inhalte des Verdrängten aus dem zwölften Haus in die Erscheinung, was mit Venus-Neptun in einer Schwächung des Reviers mündet. Es gibt viele Menschen in Polen, für die er kein nahezu heiliger Patriot wie für seine Anhänger war, sondern die vielmehr der Ansicht waren, seine Person würde Polens Stellung in der Welt schwächen. Seine Politik sorgte jedenfalls für ein gewisses Maß an Isolation im europäischen Raum, durch exzentrische nationalistische Vorstöße in der Europäischen Union und nicht zuletzt durch eine starke Orientierung an den USA. Beim Volk hat ihm das in einigen Kreisen große Beliebtheit eingebracht, während andere das Bild Polens in der Welt dadurch beschädigt sahen.
Neptun aspektiert neben der Venus auch den Mond und die Sonne, genau wie bei seinem Zwillingsbruder Jaroslav*, sodaß sie in der privaten wie öffentlichen Revierregelung auch in ausgeprägter Konkurrenz zueinander stehen. Dies ist völlig unabhängig von ihrem bewußten und emotional empfundenen Verhältnis. Das Schicksal hat sie in diese Konkurrenz gestellt, ob es ihnen gefällt oder nicht, und sie mußten damit umgehen. Beide bekleideten ein hohes Staatsamt in einer wohl einzigartigen Zwillingsführung eines modernen Staates.
*Geburtszeit Jaroslav Kaczynski: 2:00h MES
Reinheit der Seele und das Prinzip der Arterhaltung im Volksempfinden
Das Ungelöste dieses Schicksals zeigt sich auch durch Pluto im vierten Haus. Das Denken des Skorpions, der die Arterhaltung über das subjektive Erleben stellt, taucht im seinem Empfinden auf. Daß Homosexualität für ihn zum roten Tuch wurde, wird darüber gut verständlich, zumal das vierte Haus von Mond-Uranus im elften Haus beherrscht wird. In seiner Vorstellung gehen hier Reinheit der Seele und Arterhaltung Hand in Hand.
Mars-Saturn hatte also sein rotes Tuch, sein Bestgehaßtes gefunden. Mit Sonne-Uranus machte er aus diesem Opponieren gegen solche Subjektivismen, die Seele und Volk schwächen, geradezu eine Manie.
Es war Lech Kaczynskis Tragik, daß sich das Ungelöste eines Volkes in seiner ganzen Tragweite keinesfalls mit sozialen Visionen und Regelungen beheben läßt. Es kann nur Schritt für Schritt über Bewußtseinsbildung und ein daraus erwachsendes neues Dasein erlöst werden. Durch Lech Kaczynskis Funktion als Staatsoberhaupt konnte das Verdrängte des zwölften Hauses an seiner Person auf dem „kurzen Weg“, d.h. ohne Gestaltwerdung über den Fügungsweg, in seiner verneinten Form in die Welt der Erscheinung gelangen.
2010 stand die Direktion des Aszendenten von 1 Grad pro Jahr auf 28 Krebs, einem GSP von Merkur-Saturn/Mars-Pluto. Dadurch war seine Gefährdung, zur Erscheinung des Verdrängten zu werden, noch über die Geburtsstellung von Mars hinaus erhöht. Daß diese Gefährdung sich gerade auf dem Weg nach Katyn im Gedenken an die Massaker realisierte, zeigt sehr deutlich, daß dieses Verdrängte für Polen und seinen Staatspräsidenten ganz maßgeblich dort zu suchen ist. Die Tatsache der Massaker wird natürlich in Polen als solche nicht verdrängt. Aber wie sieht es mit den Voraussetzungen der Schwäche aus, die Polen als Opfer erst möglich machte? Hier muß die Erforschung unter Umständen ein weiten Blick zurück in die Vergangenheit wagen.
Der Ort Katyn
Der Wald von Katyn war anläßlich des berüchtigten Massakers, das seinen Namen trägt, nicht zum ersten Mal Schauplatz von Massenexekutionen geworden. Der sowjetische Geheimdienst hatte sich für seine schauerlichen Geschäfte schon zuvor des öfteren dieses Ortes bedient. Es liegt daher nahe, sich die astrologischen Koordinaten nach dem Rhythmenlehresystem anzusehen. Sie ergeben eine Schräge von 27,2 Jungfrau, eine Quere von 4,4 Skorpion und eine Differenz von 22,8 Wassermann. Sofort fällt auf, daß die Differenz auf einem GSP von Saturn-Mondknoten liegt. Die Begegnung mit dem Tod, eigentlich mit der Grenze der Bestimmung, was häufig auf dasselbe hinausläuft, ist an diesem Ort jederzeit in der Luft. Die derzeitige Aktualität des Ortes ergibt sich aus der Schräge. Auf ihr steht das transitierende Dreieck von Saturn-Uranus-Pluto. Saturn ist gerade darüber gelaufen, Uranus steht genau in Opposition und Pluto somit im Quadrat. Die Verneinung von Ursprung und Bestimmung findet an diesem Ort einen Blitzableiter. Da ein solcher Zusammenhang durch die Technik zwar beschrieben, aber nie erklärt wird, muß es einen inhaltlichen Grund für diese Ansprechbarkeit zum heutigen Zeitpunkt geben.
Das Massaker von Katyn
Wer hierzu nur eine vage Assoziation hat, mag sich bei Bedarf, wie oben erwähnt, hier einen ersten Überblick verschaffen.
Wie ebenfalls schon beschrieben, war der grauenvolle Massenmord an etwa 4.400 polnischen Offizieren, die sich nach der Besetzung Polens durch die Sowjetunion in Kriegsgefangenschaft befanden, nur Teil einer größer angelegten systematischen Dezimierung polnischer Personenkreise. Ihre Vernichtung zu großen Teilen sollte Stalin und seinem Politbüro ein geschwächtes Polen garantieren, das der Sowjetunion nach der vorgesehenen und nach dem Krieg auch realisierten dauerhaften Annexion von Polens Ostgebieten wenig Widerstand leisten würde.
Durch eine gewisse Zurückhaltung Russlands sind bis heute nicht alle Details zu den Massenexekutionen aufgeklärt, insbesondere fehlt auch der genaue Zeitpunkt. Nach allem, was ich zu dieser Frage finden konnte, scheint klar zu sein, daß sich die Massaker im Zeitraum nach dem 3. April bis zum 19. Mai 1940 ereigneten. Für eines der Geheimdienstgefängnisse, in denen zeitlich parallele Massaker stattfanden, ist geklärt, daß der erste Transport am 4.April 1940 eintraf und die Erschießung der Gefangenen dieses ersten Transportes, dem täglich neue Transporte folgen sollten, die ganze Nacht hindurch geschah.
So ist es sicherlich nicht grob falsch, als Anhaltspunkt das Sonne-am-MC-Horoskop von Katyn zum 4. April 1940 zu betrachten. Ein Tag früher oder später zeigt mit Ausnahme der Mondbewegung nur ein geringfügig verändertes Bild.
Massaker von Katyn, angenommener Beginn am 4. April 1940, Sonne am MC
Das Horoskop enthält den Aspekt, den man zuvorderst vermuten wird, Mars-Pluto. Mit Pluto im zwölften Haus legt das bestimmende Geschehen dieses Tages, bzw. des darauf folgenden Zeitraums eine Treibmine in den Wassern des allgemeinen Unbewußten ab. Als Mars-Pluto handelt es sich um die Erscheinung des Bösen, des Verdrängten, welche mit Mars als Herrscher des zehnten Hauses im elften Haus bestimmend wird und neuerlich zum Ursprung kommt. Weshalb neuerlich?
Josef Stalin
Die Antwort heißt Josef Stalin. Es darf nicht vergessen werden, 1940 hatte Stalin, einer der größten Massenmörder aller Zeiten, bereits Millionen von Menschen umbringen lassen. Initiiert hatte er diese „Säuberungswellen“ mit Schauprozessen, in deren Verlauf ein Großteil aller höheren Funktionäre und Minister des damaligen sowjetischen Staatsapparates zum Tode verurteilt und hingerichtet worden waren. Der „Führer“, nein nicht Hitler ist gemeint, sondern der Georgier Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili, Kampfname Stalin (der Stählerne), der den Titel „Führer“ ganz offiziell für sich in Anspruch nahm, hatte also bereits Erfahrung im Austilgen der Führungsspitze eines Staates, als er und die anderen Mitglieder des von ihm beherrschten Politbüros am 5. März 1940 den Befehl zur Exekution von über 22.000 Polen der genannten Gesellschaftsbereiche unterzeichnete. Bekanntlich sinkt ja die Hemmschwelle nach dem ersten Mord.
Aber zurück zum Horoskop des Massakers. Mars beherrscht das zehnte Haus. So zeigt Mars-Venus die Revierzerstörung, die dieses Ereignis als Wirkung zeitigen wird. Der Revierangriff wird unter Venus-Pluto von einem Kollektiv der Verdrängung vorgenommen, nämlich von dem auf ideologischer Grundlage errichteten Terrorregime Stalins, das auf den Namen Sowjetunion hört. Ein ganzes Land, nämlich Polen, sollte durch diesen unvorstellbaren Blutzoll existentiell geschwächt werden.
Zu Neptun-Saturn gehörige Konstellationen im Horoskop:
Nun gilt die Suche Hinweisen für das zuvor identifizierte Hintergrundthema des Flugzeugabsturzes, Saturn-Neptun. Wenn dieses Unglück ein rhythmischer Nachhall von Inhalten des Massakers von Katyn sein soll, dann müssen sich zur Zeit des Massakers entsprechende Konstellationen auffinden lassen.
Und tatsächlich herrscht kein Mangel daran. Da wäre zuvorderst Pluto-Saturn, die chronifizierte „Härte-Variante“ von Saturn-Neptun, bei der die Bestimmung nicht nur von den Inhalten des Unbewußten und Verdrängten hinweggeschwemmt wird, sondern schlichtweg verneint wird. Saturn-Pluto ist unter anderem auch zuständig für Gefangenschaft, Gefangenenlager, Konzentrationslager. Auch die irdische Entsprechung von Pluto-Saturn ist als Sonne-Merkur vertreten, die reale Gefangenschaft als ultimative Form der verneinten Bestimmung eines Individuums. Das Individuum ist zwar als Mensch zum Ursprung gekommen, aber es wird für kürzere oder längere Zeit in engen Grenzen gefangen gehalten, die seine Bestimmung verhindern. Fügungsmäßig vermittelt wird diese reale Gefangenschaft des Sonne-Merkur über die zum Saturn-Neptun gehörigen Diagonalen, die in diesem Horoskop beide als Aspekte präsent sind. In der Diagonale Merkur-Neptun wird das Anderssein, das Verloren-Sein im fremden Kollektiv als Uferlosigkeit, Orientierungslosigkeit und Rechtlosigkeit zum Problem, was gleichbedeutend mit Revier- und Abwehrschwäche ist. Der Ort für die Erfüllung der Bestimmung nach ihrem Ursprung fällt damit als Lücke Venus-Uranus aus. Die zweite Diagonale Mars-Saturn bringt dann den endgültigen Vollzug über eine als Existenzgefährdung wahrgenommene Ungerechtigkeit des Schicksals.
Dem polnischen Volk erscheint es wie ein Fluch, daß erneut praktisch am selben Ort ein Teil seiner Führungsschicht umkommen sollte, an dem schon 1940 ein erheblicher Teil der Elite Polens einen horriblen gewaltsamen Tod fand. Und nun dieses Unglück ausgerechnet bei der Anreise zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer von damals. Doch liegt dem scheinbaren Fluch, wie in meinem Vortrag über den Kennedy-Clan beschrieben, vielmehr das Ungelöste zugrunde, das nunmehr in Erscheinung tritt. Es wird sich zeigen, daß sogar dieselbe Planetenkonstellation bei beiden „Flüchen“ eine Schlüsselrolle spielt.
Beim schrecklichen Massaker von Katyn im Frühjahr 1940 (hier ein Überblick bei Wikipedia), dessen man 60 Jahre danach mit einer Zeremonie am Ort des damaligen Geschehens gedenken wollte, waren tausende polnische Militäroffiziere aller Ränge von der Sowjetarmee zuerst als Kriegsgefangene interniert und dann systematisch ermordet worden. Das Massaker von Katyn umfaßt im engeren Sinne den Massenmord im Wald von Katyn, einem Dorf, das in der näheren Umgebung von Smolensk liegt, bei dem etwa 4400 polnische Offiziere von Stalins Geheimpolizei bei Massenexekutionen getötet wurden. Im weiteren Sinn umfaßt es synchron dazu durchgeführte systematische Massenmorde an polnischen Kriegsgefangenen an einigen anderen Orten. Neben Militäroffizieren rekrutierten sich die Opfer vor allem aus Polizisten, Gendarmen, Gefängniswärtern, aber auch aus Piloten, Ärzten, Rechtsanwälten, Ingenieuren, Lehrern, Universitätsprofessoren, Journalisten und Autoren. Es ist wohl keine Übertreibung, zu sagen, daß Polen damals einen erheblichen Aderlaß seines Militärs, seiner Exekutive, seiner gebildeten Führungsschicht und seiner Intelligenz erfuhr. Das war auch ausgewiesenes Ziel dieses Unternehmens. Da das Sowjetreich unter Stalin vorhatte, den Osten Polens nach dem Krieg in jedem Fall der Sowjetunion einzuverleiben, wollte das Politbüro unter Stalin durch diese Massenmorde sicherstellen, daß man es nach dem Krieg mit einem geschwächten Polen zu tun haben würde. Aufgetauchten sowjetischen Dokumenten zufolge wurden etwa 22.000 Polen bei dieser gewaltigen Aktion namenlosen Grauens ermordet. Polnische Schätzungen gehen sogar von 30.000 Opfern der Massenerschießungen aus.
Nebenschauplatz: Apropos russischer Geheimdienst: Nur wenige Tage vor dem 60. Jahrestag des Beginns der Massaker wird Moskau am 29. März 2010 von einem Terroranschlag auf seine Metro erschüttert. Die Synchronanschläge gelten symbolträchtig der Station Lubjanka (auch die zweite Bombe, die umständehalber dann an einer anderen Station explodierte, sollte ursprünglich an der Lubjanka-Station gezündet werden), jene Station, die ihren Namen vom Sitz der russischen Geheimpolizei hat, der damals wie heute unter seinen jeweiligen Organisationsnamen angsteinflößend über dieser Metro-Station thront. Ich habe erlebt, wie sich die Atmosphäre verändert, wenn man in die Nähe dieses riesigen Gebäudes mit seinen Kellern von unvorstellbarem stattgehabtem Horror kommt, wie kleine oder größere, bewußte oder halbbewußte Irritationen von Angst und Beklemmung den Herzschlag der Menschen kurz verändern. Und nun schlagen die Wellen von damals laut hörbar ans Gestade dieser Burg des Grauens.
Und nun stirbt also bei diesem Flugzeugunglück praktisch am selben Ort wie 1940 wieder eine große Anzahl von Menschen aus der polnischen Führung. Der Präsident, mehrere Spitzenpolitiker, Parlamentarier und viele hohe Offiziere des Militärs, das ja neben den Familien der damaligen Opfer, am unmittelbarsten von der Katastrophe in Katyn getroffen worden war. Das Ereignis ist selbstverständlich in keiner Weise vergleichbar. Hier handelt es sich um einen Flugzeugabsturz, einen Unfall bei dichtem Nebel. Auch die Opferzahlen sind von einer völlig anderen Dimension. Wenn der ehemalige Staatspräsident Lech Walensa öffentlich davon spricht, daß Polen seine Elite verloren habe, so ist dies sicherlich sehr übertrieben. Polen hat allerdings mit einem Schlag das Staatsoberhaupt und die gesamte oberste Militärführung verloren. Und die von den Brüdern Kaczynski gegründete konservativ-national-christliche Partei „Recht und Gerechtigkeit“ hat bei dem Unglück tatsächlich ihre Elite verloren. Dennoch wird auf der emotionalen Ebene offensichtlich die Verbindung zwischen der Katastrophe von Katyn damals und heute gezogen. Und diese Verbindung wird mit dem Recht der Wahrheit hergestellt, die sich stets auf Inhalte bezieht. Die Logik des Tatsächlichen der Erscheinungswelt muß hier kapitulieren. Das Volk spürt, daß es sich um einen Nachhall von Katyn handelt, ein schwächeres Nachbeben der alten Ereignisse.
Die astrologische Untersuchung des Geschehens führt auf zwei Wege. Zum einen gilt es, die persönliche Verbindung des Präsidenten mit dem Ereignis zu deuten. Denn diese wird durch sein Staatsoberhaupt-Sein verbindlich für das Staatsgebilde, dem er verantwortlich vorsteht. Zum anderen gilt es, den Zusammenhang im größeren Rahmen von Zeithoroskopen zu beleuchten, der die Verbindung zum Ort und zum Geschehen von 1940 ermöglicht.
Zunächst sei das Ereignis selbst besprochen.
Der Flugzeugabsturz
Flugzeugabsturz beim Landeversuch auf den Militärflughafen Smolensk Nord – 10.04.2010, 10:56h Lokalzeit = 6:56h GMT
Neptun-Saturn
Wer Flugzeugabstürze gedeutet hat, weiß, daß es hier vor allem um die Konstellation Neptun-Saturn mit ihren verwandten Konstellationen der Diagonalen, der Lücke und der unteren irdischen Entsprechung geht.
Was bei solchen Ereignissen leider nur stellvertretend für die ursprünglich angelegte Gestalt zur realen Erscheinung wird, ist zunächst ganz offensichtlich die Lücke Uranus-Venus, die Aufhebung einer Figuration, nämlich derjenigen des Flugzeugs und seiner Insassen, im Zusammenhang mit der ungewollten plötzlichen Überwindung eines Höhenunterschiedes, dem Absturz also.
Das hintergründige Problem wird durch Saturn-Neptun umrissen. Ich weise hier noch einmal auf den Vortrag über den sogenannten Fluch der Kennedy-Familie hin, die derartig viele Tode unter dieser Konstellation, viele davon durch Flugzeugabstürze, hinnehmen mußte. In diesem Clan wurde die Chance des Saturn-Neptun nicht wahrgenommen, der aus der Position der rechtelosen Minderheit Neues ins Kollektiv zu tragen gehabt hätte, und zwar Neues im Sinne von frisch zum Ursprung kommenden Inhalten der Zeit. Stattdessen wurde der Minderheitenstatus in grandioser und beispielloser Weise überkompensiert, indem eine rechtelose Minderheit von Einwanderern innerhalb einer Generation höchsten Status und höchste Macht erlangte, sodaß sich Saturn-Neptun bereits in der zweiten Generation in Form von Saturn-Pluto chronifiziert hatte und in der Folge viele individuelle Mitglieder des Clans das Leben kostete, wobei praktisch immer Saturn-Neptun im Spiel war.
So sind Saturn-Neptun und vor allem seine irdisch-reale Entsprechung Mars-Merkur häufig in Absturzhoroskopen zu finden. Mars-Merkur steht dabei nur allzu oft für die konkrete Opferung, besonders bei Flugzeug- und Eisenbahnunglücken, aber auch in anderen Situationen. Denn sobald Saturn-Neptun als Mars-Merkur die Ebene der Erscheinung erreicht, werden unter Umständen die durch Uranus benannten individuelle Ursprünge Uranus geopfert. Dies tritt ein, wenn im immerwährenden Schöpfungsweg das Prinzip einer Gestalt nicht seinen jeweiligen Ursprung, d.h. Sein „Zeitfenster“ fand und nun in der Erscheinungswerdung zu einem bestimmten Zeitpunkt, angezeigt durch Konstellationen, „abgefragt“ wird. In diesem Moment manifestiert sich das Fehlen des Ursprungs in der konkreten Erscheinungswelt als Realität. Nach der „Mathematik“ der Rhythmenlehre ist das Realwerden von fehlendem Ursprung gleich einer Aufhebung von realer Figuration. Dies ist oft gleichbedeutend mit Zerstörung von Belebten und/oder Unbelebtem, denn eine konkrete Erscheinung bedarf einer Form der Erscheinung nach dem Bild einer Gestalt. Fehlt diese Gestalt, weil im Schöpfungsweg verloren gegangen, d.h. nicht geistiges Bild noch Leben geworden, so wird das Fehlen der ursprünglichen Gestalt als Zerstörung real.
Sonnenverbund Widder-Stier-Zwilling von IV nach I:
So auch in diesem Horoskop. Mit Widder vom zehnten zum elften Haus beginnt der Verbund zunächst mit der konkreten Erscheinung des Widders am Himmel. Dem Verbundanfang im zehnten Haus entspricht dabei die staatstragende Eigenschaft des Fluges. Eine Präsidentenmaschine der Luftwaffe mit dem Staatspräsidenten, mit dem Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte, sowie den Oberbefehlshabern von Luftwaffe und Marine und anderen hochrangigen Militärs an Bord darf wohl als solcher Ausdruck marsisch geprägter staatlicher Autorität angesehen werden. Der Verbundanführer Mars bringt den Zorn des Poseidon, signalisiert durch Mars-Neptun, man könnte auch sagen, die ungerichtete Energie dieser „Himmelserscheinung“, direkt in das Revier des zweiten Hauses. Als Mars-Venus wird sie im Feuer anschaulich. Mars-Mond-Neptun spricht von Unterlegenheit und akuter Konkurrenz. Mond-Neptun bezieht sich dabei nicht nur auf die Geschlechtsunterlegenheit, übrigens sehr oft auch unter Brüdern - der Präsident war ein Zwilling und teilte mit seinem Bruder Jaroslav Mond-Neptun - oder unter Schwestern, sondern auch auf die Unterlegenheitserfahrung eines Volkes als solchem. Und davon weiß Polen als das ewige Opfer ganz gewiß ein Lied zu singen. Neptun am Aszendenten deutet ferner auf eine geschwächte Autorität. Die Mond-Neptun-Konjunktion vereint am MC den Herrscher des ersten und des zehnten Hauses. Damit wird die Unterlegenheitserfahrung einmal mehr bestimmend für die Führung Polens und das polnische Volk. Der GSP des MC bestätigt bei 2,5 Grad Fische, einem Grad von Saturn-Neptun, daß Minderheitensituation und Rechtlosigkeit bestimmend in die Zeit gefügt werden.
Die Konjunktion von Mond-Neptun steht überdies im Aspekt zu Venus-Merkur im Stier des elften Hauses. Als Venus-Neptun und Merkur-Neptun ist es ein geschwächtes revierschwaches Kollektiv, das hier seine Vertreter in der Luft hat. Es ist anzunehmen, daß Polens Landverlust nach dem Zweiten Weltkrieg als wörtlich zu nehmende partielle Ortlosigkeit stark nachwirkt.
Mars-Merkur steht wie bereits erwähnt für die konkrete Opferung von Ursprüngen, d.h. von menschlichen Individuen, die Neptun-Saturn entsprechend an schwacher Stelle im Kollektiv stehen, auch und gerade dann, wenn diese angeborene Statuslosigkeit mächtig kompensiert sein kann. So löst sich auch der scheinbare Widerspruch auf, daß es gerade eine Führungsriege getroffen hat. In den persönlichen Geburtshoroskopen der Betroffenen wird man diese Züge sicherlich nachvollziehen können. Zumindest für den verstorbenen polnischen Präsidenten trifft das auch zu, wie wir noch sehen werden.
Der Bezug zum polnischen Präsidenten Lech Kaczynski
Sein Geburtsbild zeigt, daß er aus der Perspektive der Fügung geeignet war, die Konstellationen aus der rhythmischen Nachwirkung des Massakers von Katyn in die Erscheinung zu bringen. Dies mag zynisch klingen, aber nur, wenn nicht verstanden wird, wie Fügung und persönliches Schicksal eins sind, ein geheimnisvolles Gewirk jenseits alles Denkbaren, ein Gespinst von Schicksalsfäden, die den germanischen Mythen zufolge von den Nornen gesponnen werden.
Geburtshoroskop Lech Kaczynski:
Lech Kaczynski, Polnischer Staatspräsident, geb. 18.6.1949, 2:45h MES, Warschau - PolenVerbund Widder-Stier-Zwilling vom IV. zum I. Quadranten
Schon die Verbundlage, die vom vierten in den ersten Quadranten führt, weist auf das Potential hin, Verborgenes und Verdrängtes in die Realität zu ziehen. Sie spricht auch von der Heiligung des Kollektivs, auch als soziale Idee bekannt. Lech Kaczynski gründete seinerzeit zusammen mit seinem Zwillingsbruder Jaroslav die Partei „Recht und Gerechtigkeit“, eine nationalistische und wertekonservative Partei, die erzkatholisches Gedankengut mit nationalen Ideen und der Vorstellung sozialer Gerechtigkeit vereint. Mit einem Stier-Aszendenten und einer Zwilling-Sonne im zweiten Haus liegt ihm die Regelung des Kollektivs am Herzen.
Mars/Merkur-Saturn im ersten und fünften Haus
Im Mars-Merkur-Saturn des Geburtsbildes liegt schon die Möglichkeit der konkreten Opferung, entstanden aus dem hintergründigen Problem von Saturn-Neptun. In Mars-Merkur liegt die untere Entsprechung von Saturn-Neptun, und Mars-Saturn ist eine der beiden Diagonalen, die das Unbewältigte des Saturn-Neptun mit der Erscheinungswelt kurzschließen. Als Mitherrscher des zwölften Hauses signalisiert Mars dabei die verdrängte Aggression im allgemeinen Unbewußten. Dieses unerlöst Gebliebene fordert im Mars-Merkur ein Opfer, das durch die Stellung im ersten Haus an seiner Person vollzogen wird. Dies mußte nicht zwangsläufig so eintreten, liegt jedoch als irdisches Ergebnis nahe, sobald Mars-Saturn in seiner Eigenschaft als Vermittler von Saturn-Neptun in die Realität - im Sinne eines Blitzableiters für das Verdrängte, das in die Erscheinung drückt - im Leben keine Lösung findet.
Ein Blick auf das Horoskop des Flugzeugabsturzes zeigt, daß die Aspektfamilie dort ebenfalls in ihrer Abwandlung als Mars-Merkur-Neptun vertreten ist, und zwar in einem Verbund, der mit Widder im zehnten Haus beginnt und somit auch eine Mars-Saturn-Komponente einschließt.
Mars-Saturns Entsprechung zu jeder Form der Staatsgewalt, wie Polizei und Militär, spiegelt die dominante Rolle, die das Militärische in Lech Kaczynskis Leben und Tod spielt. Zum einen ist der Staatspräsident üblicherweise auch der oberste Heeresführer, zum anderen waren zwei seiner Urgroßväter hohe Offiziere der Zarenarmee gewesen. Die Katastrophe von Katyn 1940 muß ihn schon von daher sehr persönlich in seinen ererbten Bildern von Mars-Saturn getroffen haben. Neben militärischer Disziplin steht Mars-Saturn im Verhaltensrepertoire außerdem oft für eine Haltung, die durch den Ausdruck „mit dem Kopf durch die Wand“ sehr treffend charakterisiert ist, widerstandsorientiert eben. Es gibt Spekulationen, daß möglicherweise Lech Kaczynski selbst diese Landung gegen die Empfehlung des Flughafenpersonals angeordnet haben könnte. Die Spekulationen beruhen auf seinem Verhalten bei einer vergleichbaren früheren Situation, in der er den Piloten, der in jedem Flugzeug eigentlich als Verantwortlicher das letzte Wort der Entscheidung hat, zwingen wollte, gegen jede Vorsicht in einem Kriegsgebiet zu landen. Als dieser sich dennoch weigerte, drohte der erzürnte Präsident ihm mit Entlassung. Aber wer auch immer für die Entscheidung zur viel zu gefährlichen Landung bei starkem Nebel und ohne kompatibles Instrumentenleitsystem verantwortlich gewesen sein mag, es war eine typische Mars-Saturn Entscheidung, ebenso gegen die Flugbestimmungen wie gegen die Bestimmung, in dieser Situation eindeutig im Auftrag des Ungelösten.
Mit Saturn im fünften Haus in der Jungfrau ist dieser Mann in seiner Handlungsweise zwar vernünftig angelegt, doch stellt die konservative Anschauung, die Steinbock als Herrscher des neunten und zehnten Hauses mitbringt, die Verbindlichkeit gegenüber der Allgemeinheit über das subjektive Erleben. Was ihm über sein kleines Leben hinaus wichtig erscheint, hat Vorrang. Hier wird nun eine hohe Aufladung des Ungelösten via Mars aus dem zwölften Haus gefährlich, wenn sie nämlich unbemerkt den vermeintlich von Verantwortung getragenen Handlungsimpuls bestimmt. Die Gefährlichkeit dieser mit der Aggression aus dem Unbewußten aller vollgesogenen Impulsivität wird verschärfend von einer ungeduldigen und impulsiven Sonne-Uranus-Konjunktion im ersten Haus flankiert, die das fünfte Haus des subjektiven Agierens mitsamt Saturn darin beherrscht.
Wenn Jupiter im zehnten Haus, beherrscht vom Steinbock und im Aspekt mit Saturn, ihn klassisch zum Staatsmann disponiert, so ist er mit Mars-Saturn doch nur als ein sehr widerstandsorientierter Staatsmann zu haben. Man erinnere sich daran, daß er es war, der seine Unterschrift zum neuen Vertrag der Europäischen Union von Sonderbedingungen für Polen abhängig machen wollte. Wochenlang pokerte er und wollte mit der Verweigerung seiner Unterschrift ein höheres Stimmenrecht Polens in der Union erpressen. Diese Forderung begründete er mit einer Aufrechnung, wie hoch die Anzahl der Einwohner Polens heute ohne die Verluste im Zweiten Weltkrieg wäre.* Mit Mars-Saturn rannte er gegen dieses vermeintliche Unrecht an. Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich beurteile hier nicht das Für und Wider des Europavertrages. Man mag dafür oder dagegen sein, ihn unterschreiben oder nicht unterschreiben. Maßgeblich ist hier die Art und Weise des Handelns, die von Mars-Saturns Kampf gegen das unter Saturn-Neptun einst erlittene Unrecht zeugt. Mit dem Kopf durch die Wand verprellte er seine Gesprächspartner und stieß sie vor den Kopf. Es ist eine Erscheinung desselben Mars-Saturn-Aspekts, daß die von ihm und seinem Zwillingsbruder gegründete Partei ausgerechnet Partei „Recht und Gerechtigkeit“ heißt.
*Diese Argumentation hat er zwar nicht selbst geäußert, sondern sein Zwillingsbruder Jaroslaw im Vorfeld der Verhandlungen, doch wie weiß Wikipedia zu vermelden:
„Von Seiten der polnischen Medien und Presse wurde Jarosław Kaczyński in diesem Zusammenhang dafür kritisiert, dass er an den Verhandlungen nicht persönlich teilgenommen und diese nur per Telefon über seinen Bruder Lech gesteuert habe.“
Wie so oft war das Agieren der Zwillingsbrüder ein orchestriertes. Jaroslaw war als erstgeborener Zwilling dem allgemeinen Vernehmen nach der Dominantere, doch haben schließlich beide den Aspekt von Saturn-Mars-Merkur zu leben.
Sonne-Uranus im zweiten Haus
Die Sonne-Uranus-Konjunktion im zweiten Haus offenbart das Motiv der Aufhebung von sozialen Unterschieden. Kaczynski war der Präsident des „kleinen Mannes“, die Idee des sozialen Ausgleichs war von Anfang an bestimmend für sein Handeln. Er war denn auch einer der intellektuellen Köpfe hinter Solidarnosc.
Wenig verwunderlich, daß die ungewöhnliche spannungsgeladene und reibungsreiche Kombination aus Konservativismus und den Ideen sozialem Ausgleichs die Gesellschaft spaltete. Selbst im Tod spaltet er noch die polnischen Gemüter. So wollten die einen ihn in Krakau auf dem Wawel begraben sehen. Diese ehemalige Königsresidenz ist jedoch ein Bestattungsort, der traditionell polnischen Königen und Nationalhelden vorbehalten ist. So hielten und halten viele Polen die Beisetzung eines Politikers und seiner Gattin dort für unangemessen, zumal der Präsident zu Lebzeiten auch in Polen sehr umstritten war. So kam es noch während der Staatstrauer zu Demonstrationen, bei denen sich beide Seiten auf offener Straße gegenüber standen.
Uranus steht selbst schon auf 0 Grad Krebs, ist damit seit einiger Zeit vom Übergang Plutos in den Steinbock angesprochen. Die mundane Stellung von Pluto-Uranus-Saturn hält den Pluto auf 0 Steinbock derzeit immer noch aktiv.
Uranus-Mond
Uranus zeigt neben der Konjunktion mit der Sonne auch eine deutliche und mehrfach begründete Qualität von Mond-Uranus. Uranus steht auf 0 Krebs, unterhält über die Sonne ein Quadrat zum Mond und beherrscht den Mond über das elfte Haus. Lech Kaczynski strebte nach Reinheit der Seele, und so war von seiner sozialen Idee alles Unreine, wie etwa Homosexualität und alles Unkatholische, strikt ausgenommen.
Die Durchführung des Stiers von 12 nach 1 mit Venus-Neptun
Die Venus der Durchführung steht im dritten Haus und ist Herrscherin des Aszendenten. Für den Politiker, Professor des Rechts und zeitweiligen Justizminister ist die Regelung des Gemeinschaftswesens ein wichtiges Anliegen. Venus-Neptun läßt schließen, daß es ein geschwächtes Revier ist, das hier verwaltet und sozial geregelt wird, aber auch, daß ihm Revier und Gemeinschaft heilig sind, was ja bereits durch die Verbundlage in den Quadranten anklingt. Auch die Durchführung im Stier zieht zieht, wie der Mars zuvor, die Inhalte des Verdrängten aus dem zwölften Haus in die Erscheinung, was mit Venus-Neptun in einer Schwächung des Reviers mündet. Es gibt viele Menschen in Polen, für die er kein nahezu heiliger Patriot wie für seine Anhänger war, sondern die vielmehr der Ansicht waren, seine Person würde Polens Stellung in der Welt schwächen. Seine Politik sorgte jedenfalls für ein gewisses Maß an Isolation im europäischen Raum, durch exzentrische nationalistische Vorstöße in der Europäischen Union und nicht zuletzt durch eine starke Orientierung an den USA. Beim Volk hat ihm das in einigen Kreisen große Beliebtheit eingebracht, während andere das Bild Polens in der Welt dadurch beschädigt sahen.
Neptun aspektiert neben der Venus auch den Mond und die Sonne, genau wie bei seinem Zwillingsbruder Jaroslav*, sodaß sie in der privaten wie öffentlichen Revierregelung auch in ausgeprägter Konkurrenz zueinander stehen. Dies ist völlig unabhängig von ihrem bewußten und emotional empfundenen Verhältnis. Das Schicksal hat sie in diese Konkurrenz gestellt, ob es ihnen gefällt oder nicht, und sie mußten damit umgehen. Beide bekleideten ein hohes Staatsamt in einer wohl einzigartigen Zwillingsführung eines modernen Staates.
*Geburtszeit Jaroslav Kaczynski: 2:00h MES
Reinheit der Seele und das Prinzip der Arterhaltung im Volksempfinden
Das Ungelöste dieses Schicksals zeigt sich auch durch Pluto im vierten Haus. Das Denken des Skorpions, der die Arterhaltung über das subjektive Erleben stellt, taucht im seinem Empfinden auf. Daß Homosexualität für ihn zum roten Tuch wurde, wird darüber gut verständlich, zumal das vierte Haus von Mond-Uranus im elften Haus beherrscht wird. In seiner Vorstellung gehen hier Reinheit der Seele und Arterhaltung Hand in Hand.
Mars-Saturn hatte also sein rotes Tuch, sein Bestgehaßtes gefunden. Mit Sonne-Uranus machte er aus diesem Opponieren gegen solche Subjektivismen, die Seele und Volk schwächen, geradezu eine Manie.
Es war Lech Kaczynskis Tragik, daß sich das Ungelöste eines Volkes in seiner ganzen Tragweite keinesfalls mit sozialen Visionen und Regelungen beheben läßt. Es kann nur Schritt für Schritt über Bewußtseinsbildung und ein daraus erwachsendes neues Dasein erlöst werden. Durch Lech Kaczynskis Funktion als Staatsoberhaupt konnte das Verdrängte des zwölften Hauses an seiner Person auf dem „kurzen Weg“, d.h. ohne Gestaltwerdung über den Fügungsweg, in seiner verneinten Form in die Welt der Erscheinung gelangen.
2010 stand die Direktion des Aszendenten von 1 Grad pro Jahr auf 28 Krebs, einem GSP von Merkur-Saturn/Mars-Pluto. Dadurch war seine Gefährdung, zur Erscheinung des Verdrängten zu werden, noch über die Geburtsstellung von Mars hinaus erhöht. Daß diese Gefährdung sich gerade auf dem Weg nach Katyn im Gedenken an die Massaker realisierte, zeigt sehr deutlich, daß dieses Verdrängte für Polen und seinen Staatspräsidenten ganz maßgeblich dort zu suchen ist. Die Tatsache der Massaker wird natürlich in Polen als solche nicht verdrängt. Aber wie sieht es mit den Voraussetzungen der Schwäche aus, die Polen als Opfer erst möglich machte? Hier muß die Erforschung unter Umständen ein weiten Blick zurück in die Vergangenheit wagen.
Der Ort Katyn
Der Wald von Katyn war anläßlich des berüchtigten Massakers, das seinen Namen trägt, nicht zum ersten Mal Schauplatz von Massenexekutionen geworden. Der sowjetische Geheimdienst hatte sich für seine schauerlichen Geschäfte schon zuvor des öfteren dieses Ortes bedient. Es liegt daher nahe, sich die astrologischen Koordinaten nach dem Rhythmenlehresystem anzusehen. Sie ergeben eine Schräge von 27,2 Jungfrau, eine Quere von 4,4 Skorpion und eine Differenz von 22,8 Wassermann. Sofort fällt auf, daß die Differenz auf einem GSP von Saturn-Mondknoten liegt. Die Begegnung mit dem Tod, eigentlich mit der Grenze der Bestimmung, was häufig auf dasselbe hinausläuft, ist an diesem Ort jederzeit in der Luft. Die derzeitige Aktualität des Ortes ergibt sich aus der Schräge. Auf ihr steht das transitierende Dreieck von Saturn-Uranus-Pluto. Saturn ist gerade darüber gelaufen, Uranus steht genau in Opposition und Pluto somit im Quadrat. Die Verneinung von Ursprung und Bestimmung findet an diesem Ort einen Blitzableiter. Da ein solcher Zusammenhang durch die Technik zwar beschrieben, aber nie erklärt wird, muß es einen inhaltlichen Grund für diese Ansprechbarkeit zum heutigen Zeitpunkt geben.
Das Massaker von Katyn
Wer hierzu nur eine vage Assoziation hat, mag sich bei Bedarf, wie oben erwähnt, hier einen ersten Überblick verschaffen.
Wie ebenfalls schon beschrieben, war der grauenvolle Massenmord an etwa 4.400 polnischen Offizieren, die sich nach der Besetzung Polens durch die Sowjetunion in Kriegsgefangenschaft befanden, nur Teil einer größer angelegten systematischen Dezimierung polnischer Personenkreise. Ihre Vernichtung zu großen Teilen sollte Stalin und seinem Politbüro ein geschwächtes Polen garantieren, das der Sowjetunion nach der vorgesehenen und nach dem Krieg auch realisierten dauerhaften Annexion von Polens Ostgebieten wenig Widerstand leisten würde.
Durch eine gewisse Zurückhaltung Russlands sind bis heute nicht alle Details zu den Massenexekutionen aufgeklärt, insbesondere fehlt auch der genaue Zeitpunkt. Nach allem, was ich zu dieser Frage finden konnte, scheint klar zu sein, daß sich die Massaker im Zeitraum nach dem 3. April bis zum 19. Mai 1940 ereigneten. Für eines der Geheimdienstgefängnisse, in denen zeitlich parallele Massaker stattfanden, ist geklärt, daß der erste Transport am 4.April 1940 eintraf und die Erschießung der Gefangenen dieses ersten Transportes, dem täglich neue Transporte folgen sollten, die ganze Nacht hindurch geschah.
So ist es sicherlich nicht grob falsch, als Anhaltspunkt das Sonne-am-MC-Horoskop von Katyn zum 4. April 1940 zu betrachten. Ein Tag früher oder später zeigt mit Ausnahme der Mondbewegung nur ein geringfügig verändertes Bild.
Massaker von Katyn, angenommener Beginn am 4. April 1940, Sonne am MC
Das Horoskop enthält den Aspekt, den man zuvorderst vermuten wird, Mars-Pluto. Mit Pluto im zwölften Haus legt das bestimmende Geschehen dieses Tages, bzw. des darauf folgenden Zeitraums eine Treibmine in den Wassern des allgemeinen Unbewußten ab. Als Mars-Pluto handelt es sich um die Erscheinung des Bösen, des Verdrängten, welche mit Mars als Herrscher des zehnten Hauses im elften Haus bestimmend wird und neuerlich zum Ursprung kommt. Weshalb neuerlich?
Josef Stalin
Die Antwort heißt Josef Stalin. Es darf nicht vergessen werden, 1940 hatte Stalin, einer der größten Massenmörder aller Zeiten, bereits Millionen von Menschen umbringen lassen. Initiiert hatte er diese „Säuberungswellen“ mit Schauprozessen, in deren Verlauf ein Großteil aller höheren Funktionäre und Minister des damaligen sowjetischen Staatsapparates zum Tode verurteilt und hingerichtet worden waren. Der „Führer“, nein nicht Hitler ist gemeint, sondern der Georgier Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili, Kampfname Stalin (der Stählerne), der den Titel „Führer“ ganz offiziell für sich in Anspruch nahm, hatte also bereits Erfahrung im Austilgen der Führungsspitze eines Staates, als er und die anderen Mitglieder des von ihm beherrschten Politbüros am 5. März 1940 den Befehl zur Exekution von über 22.000 Polen der genannten Gesellschaftsbereiche unterzeichnete. Bekanntlich sinkt ja die Hemmschwelle nach dem ersten Mord.
Aber zurück zum Horoskop des Massakers. Mars beherrscht das zehnte Haus. So zeigt Mars-Venus die Revierzerstörung, die dieses Ereignis als Wirkung zeitigen wird. Der Revierangriff wird unter Venus-Pluto von einem Kollektiv der Verdrängung vorgenommen, nämlich von dem auf ideologischer Grundlage errichteten Terrorregime Stalins, das auf den Namen Sowjetunion hört. Ein ganzes Land, nämlich Polen, sollte durch diesen unvorstellbaren Blutzoll existentiell geschwächt werden.
Zu Neptun-Saturn gehörige Konstellationen im Horoskop:
Nun gilt die Suche Hinweisen für das zuvor identifizierte Hintergrundthema des Flugzeugabsturzes, Saturn-Neptun. Wenn dieses Unglück ein rhythmischer Nachhall von Inhalten des Massakers von Katyn sein soll, dann müssen sich zur Zeit des Massakers entsprechende Konstellationen auffinden lassen.
Und tatsächlich herrscht kein Mangel daran. Da wäre zuvorderst Pluto-Saturn, die chronifizierte „Härte-Variante“ von Saturn-Neptun, bei der die Bestimmung nicht nur von den Inhalten des Unbewußten und Verdrängten hinweggeschwemmt wird, sondern schlichtweg verneint wird. Saturn-Pluto ist unter anderem auch zuständig für Gefangenschaft, Gefangenenlager, Konzentrationslager. Auch die irdische Entsprechung von Pluto-Saturn ist als Sonne-Merkur vertreten, die reale Gefangenschaft als ultimative Form der verneinten Bestimmung eines Individuums. Das Individuum ist zwar als Mensch zum Ursprung gekommen, aber es wird für kürzere oder längere Zeit in engen Grenzen gefangen gehalten, die seine Bestimmung verhindern. Fügungsmäßig vermittelt wird diese reale Gefangenschaft des Sonne-Merkur über die zum Saturn-Neptun gehörigen Diagonalen, die in diesem Horoskop beide als Aspekte präsent sind. In der Diagonale Merkur-Neptun wird das Anderssein, das Verloren-Sein im fremden Kollektiv als Uferlosigkeit, Orientierungslosigkeit und Rechtlosigkeit zum Problem, was gleichbedeutend mit Revier- und Abwehrschwäche ist. Der Ort für die Erfüllung der Bestimmung nach ihrem Ursprung fällt damit als Lücke Venus-Uranus aus. Die zweite Diagonale Mars-Saturn bringt dann den endgültigen Vollzug über eine als Existenzgefährdung wahrgenommene Ungerechtigkeit des Schicksals.
Archaeus - 22. Apr, 13:19